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Segler im Turnverein Emmering
1898 e. V.



Ä l t e r e T ö r n b e r i c h t e





Kroatientörn

Im Spätfrühling - um genau zu sein, zwischen dem 05. Juni 1999 und dem 12. Juni 1999 - hatten wir einen Törn in Kroatien durchgeführt. Diese Region, in der Vergangenheit so stark von kriegerischen Auseinandersetzungen beeinträchtigt, hat nichts von ihren Reizen für Segler (und auch "Normalurlaubern") verloren. Natürlich sieht man leider noch - und das besonders im Landesinneren - die häßlichen Ruinen, die dieser Krieg zurückgelassen hat, und die mehr als deutlich seine Unsinnigkeit und Unmenschlichkeit beschreiben. Aber diese Mahnmale verschwinden mehr und mehr und beeinträchtigen immer weniger den reizvollen Charakter dieser Region.

Besonders in der kroatischen Inselwelt, dem eigentlichen Ziel der Emmeringer Segler, ist nahezu nichts mehr davon zu sehen. Der touristische Alltag ist dort seit längerer Zeit wieder eingekehrt - erkennbar auch an den Preisen, die mittlerweile schon unser Niveau erreicht haben. Wie dem auch sei, der Törn ließ herrliche Erinnerungen an frühere Jugoslawien-Törns wieder aufleben

  • Traumhaftes Sommer- und Segelwetter zu einer Zeit, in der man sich in Bayern noch danach sehnt.
  • Die Kornaten, faszinierend wie eh und je. Eine Inselgruppe in denen man nahezu ohne Wellen absolut geschützt segeln kann.
  • Die Krk'er Wasserfälle zu denen man fast hinsegeln kann. Ein beeindruckendes und sehenswertes Landschaftsbild, das sogar schon natürliches Szenenbild für viele Karl-May-Filme gewesen ist.
  • Und dann natürlich die köstlichen Speisen und guten Weine in den kroatischen Restaurants. Besonders ein Restaurant in Vodice mit dem bayrischen Namen "Gusti" übte für die Emmeringer Segler - früher und auch diesmal wieder - eine besondere Anziehungskraft aus.


  • Noch ein paar Zahlen für die Statistik:
  • Charter-Revier Zadar bis Trogir,
  • Sieben gecharterte Schiffe zwischen 10m und 12m Länge,
  • 24 Teilnehmer, je Schiff mit zwischen drei und fünf Leuten an Bord und
  • das Schiff "Thetis" (mit dem Heimathafen Emmering!!), das ihr Eigner Klaus Scheingraber (auch Mitglied des SiTVE) ständig in Kroatien stationiert hat.




  • Törn in die Karibik


    Und dann zum Jahres-/Jahrhundert-/Jahrtausendende der Törn in die Karibik. Hier die Statistik vorweg: Zeitraum 20.11. bis 05.12 bzw. 12.12, also zwei Wochen bzw. drei Wochen, Segelrevier "Windward Islands" zwischen Martinique und Grenada. Wir waren 40 Personen, verteilt auf fünf Schiffen, die eine Länge von ca. 15m hatten.

    Trotz einer durchschnittlichen Schiffbesetzung von acht Leuten war ausreichend Platz für jeden vorhanden, - wäre gewesen, muß man nachträglich allerdings einwenden, wenn sich die Karibik so gezeigt hätte, wie man es eigentlich hätte erwarten können: Sonne pur, Lufttemperaturen über 30 Grad, Wassertemperaturen nicht unter 25 Grad und wenn schon Regen, dann nur kurze Schauer, die zur Abkühlung höchst willkommen sind. Unter diesen Umständen hätte man eigentlich leben können, vornehmlich an Bord (auch nachts) und natürlich ganz selten unter Deck, weil es - wen wundert's - dort unten zu heiß ist.

    Grafik - Segeln


    Es kam allerdings ganz anders: Unmittelbar vor unserem Törn, den wir selbstverständlich für die normalerweise hurrkian-freie Zeit eingeplant hatten, war ein ganz ungewöhnlicher Hurrikan-Nachkömmling ("Lenny") in der Karibik entstanden. Abgesehen davon, daß er sich nicht an die normale Zeit gehalten hatte (und auch einen ganz unüblichen Weg eingeschlagen hatte), zeigte er dennoch alle negativen Eigenschaften, die man von einem Hurrikan gewohnt war: Enorme Windgeschwindigkeiten, hohe Wellen, außergewöhnliche Zerstörungswut und vor allen Dingen ein totales Umkrempeln der Wetterlage nach seinem Abgang.

    Um es kurz zu machen:
    Unser Abflug von Paris nach Martinique mußte um einen Tag verschoben werden, weil der Hurrikan noch nicht ganz weg war und deshalb kein Flugzeug landen ließ.
    "Lenny" hatte zum Teil große Verwüstungen an den Stränden zurückgelassen. Teilweise waren bekannte Traumstrände verschwunden, wobei der dazugehörige Sand meist noch vorhanden war, er befand sich allerdings größtenteils in den Hotels und Restaurants, die früher einmal hinter dem Strand aufgebaut worden waren, jetzt aber direkten Zugang zum Meer hatten. Das sonst so klare Meer war auch nicht von der gewohnten Qualität. Es war aufgewühlt und eingetrübt.

    Und dann das Wetter: Total verändert. Es war zwar wie gewohnt heiß - mit erhöhter Schwüle, aber es gab nicht nur Sonne pur (die es selbstverständlich auch reichlich gab), sondern auch tropische Regengüsse pur mit entsprechenden Sturmböen. Diese Güsse hielten dann auch - zumindest in der ersten Woche - einige Stunden an und waren deshalb beileibe nicht mehr als angenehm erfrischend zu empfinden. Unter diesen Umständen war's dann natürlich vorbei mit dem Leben an Deck. Aber.....unter Deck war es zwar trocken, es herrschten dort jedoch Temperaturen und eine Luftfeuchtigkeit, die man hierzulande eigentlich nur in einer Sauna vorfindet. Man will es nicht glauben, aber unter diesen Umständen stellen sich sogar in der Karibik Erkältungen ein. Neben den Erkältungen, die sich dann auch prompt einstellten, hat aber keiner der Emmeringer Segler - und auch keines der Schiffe - einen Schaden davon getragen. Nach ungefähr eineinhalb Wochen hatte sich das normale Wetter wieder eingefunden und ließ uns schließlich doch noch in den Genuß eines traumhaften Segelurlaubs kommen. Unbeeinflußt - oder sagen wir nahezu - von den Unwillen des Wetters, hatte jeder Skipper seine eingeplanten Ziele anlaufen können:

    Grafik - Hurricane



    Die Marigot-Bay in St. Lucia (Anlaufpunkt aller SiTVE-Schiffe für eine gemeinsamen Clubabend) mit der Doolittle Bar, die jeder kennt, der das Musical "My Fair Lady" gesehen hat,

    die Pitons auf St. Lucia, zwei markante Bergspitzen und eines der Wahrzeichen schlechthin für die Karibik,

    die Admirality Bay in Bequia (St. Vincent), bekannter Anlaufpunkt und Ankerplatz von vielen Klein- und Vollmastseglern und auch modernen Kreuzfahrtschiffen,

    die Basil's Bar auf Mustique, einer Insel, auf der VIP's wie die englische Königsfamilie, Mick Jagger, Michel Jackson und viele andere ihren Feriensitz haben. Basil's Bar war übrigens vom Hurrikan zerstört worden, war aber bei unserer Ankunft wieder ganz gut hergerichtet worden. Wir konnten also unseren "Sundowner" bei einem fast kitschigen Sonnenuntergang genießen.

    Die Tobago Cays, ein traumhaftes Tauch- und Schnorchelrevier, das vollkommen geschützt und umgeben ist von einem hufeisenförmigen Riff, dem sog. "Horseshoe Reef".

    Grenada mit seiner von Riffen eingesäumten Hartman Bay. Der Namensgeber dieser Bucht ist übrigens weder verwandt noch verschwägert mit Franz Hartmann, einem unserer Skipper und den meisten bekannt als die treue Seele des TVE. Bei einem Landausflug über die Insel Grenada konnten zumindest drei Crews eine Muskatnuß-Fabrik (Arbeitsbedingungen wie bei "Onkel Tom's Hütte") und eine uralte, aber noch funktionsfähige Rumdestille (Dampfmaschinen aus dem Jahr 1867) besichtigen. Union Island, ganz in der Nähe der Tobago Cays, war für die Crews von vier Schiffen der Endpunkt des Törns. Die vier Schiffe wurden im Hafen von Union Island, Clifton Harbor, dem Vercharterer wieder zurückgegeben - wir hatten für die meisten Schiffe einen sogenannten "One-Way-Törn" geplant, um uns länger in der südlichen, typisch karibischen Gegend aufhalten zu können. Die Crews selbst wurden von dort mit einem kleinen Flugzeug ("Insel-Hopper"), mit dem die gefahrene Route noch einmal von oben nachvollzogen werden konnte, zurück nach Martinique gebracht, um dann mit einem Jumbo, der wahrscheinlich versehentlich von der Air France mit Kindersitzen bestückt worden war, den langen Weg zurück nach Europa anzutreten. Macht nichts, wer Enge gewöhnt war, dem machen die sieben Stunden Flug in Kindersitzen auch nichts mehr aus. Nur ein Schiff mit dem bereits oben erwähnten Skipper Franz Hartmann, war den ganzen Weg nach Martinique wieder zurückgefahren, hatte also auf die etwas teurere Variante des "One-Way-Törns" verzichtet. Sie wollten es so - und wahrscheinlich hat sie deshalb der Meeresgott noch mit einem wunderbaren Geschenk belohnt: Franz hatte während des gesamten Törns unermüdlich eine Angelleine nachgeschleppt. Der Erfolg der Angelei war eher bescheiden: mal eine Plastiktüte, mal ein Schuh, auch mal ein Fischlein, für das man allerdings eine Minipfanne erfinden hätte müssen - übrigens die normale Ausbeute bei unseren bisherigen Segeltörns - bis, ja bis zu jenem denkwürdigen Erlebnis an einem der letzten Tage: Plötzlich ein gigantischer Zug auf der Leine, Hektik auf dem ganzen Schiff, zuerst Fragezeichen (vielleicht doch ein Schuh), dann aber die Gewißheit: Es war ein Dolphin (oder auch Dorado genannt) von über einem Meter Länge, der schließlich an Bord gezogen wurde. Keine Frage, daß die nächsten Tage köstliche Fischmenüs auf der Speisekarte standen. Auch diese Crew mußte schließlich ihr Schiff zurückgeben und traf sich auf dem Flughafen Martinique zum Rückflug in die kalte Heimat mit der anderen Drei-Wochen-Crew - die, wie vorher erwähnt, mit dem "Insel-Hopper" dorthin gekommen war. Daß es für die zwei Crews erneut Schwierigkeiten mit dem Rückflug gegeben hatte, lag aber diesmal nicht an den Spätfolgen des Hurrikans, sondern mehr an der chaotischen Planung von Air France. Ärger hin, Ärger her, es war wie immer - kleinere und größere Unannehmlichkeiten einer Reise sind schnell vergessen, geblieben ist die Erinnerung an traumhafte Tage, Palmen, Sonne und weissen Passatwolken, Strände, Häfen und nicht zuletzt die creolische Küche und die herrlichen Sundowner zur Happy Hour.






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    Aktualisiert: April 2001

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